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Noch ein Trittbrettfahrer ...

Verfasst: 21.10.2010, 9:26
von rodger

Re: Noch ein Trittbrettfahrer ...

Verfasst: 21.10.2010, 16:01
von markus
Allein dieser Satz ... "Die beliebteste Kinderbuch-Figur aller Zeiten trifft auf die trendigsten Wesen der Fantasy." ... löst bei mir mehr als nur leichtes Aufstoßen aus.

Re: Noch ein Trittbrettfahrer ...

Verfasst: 21.10.2010, 17:13
von Rene Grießbach
Nunja, ich finde es schon reizvoll, wenn der eine oder andere Autor versucht, mit Helden, die ihm liebgeworden sind, eigene Geschichten zu erfinden, mal als ganz neue Erzählung, mal als Parodie ...

Aber in welcher Form auch immer - wichtig ist dabei, dass der Autorenname der richtige ist und nicht - um mal wieder das Thema Karl May zu bemühen - neue karl-May-Geschichten erscheinen, von denen May selber nie was gehört, gelesen oder gar geschrieben hatte.
(Gilt wie gesagt auch für alle anderen Autoren)
Und das, die Hauptsache dabei, ist ja bei den neuen Geschichten gegeben. Und auch bei älteren.

Ich denke da z.B. an
"Die Schatten des Schah-in Schah" von Heinz Grill
die auf - wenn ich nicht irre - 10 Bände angewachsene "Rote Reihe", in denen neue Erlebnisse von Old Shatterhand und anderen erzählt werden
"Die Oase des Scheitans" bzw. "Hadschi Halef Omar" von Jörg Kastner
aber auch
"Winnetou unter Werwölfen", was ich für eine ausgesprochen gelungene Parodie halte, die aber dennoch das Original nicht durch den Kakao zieht

(das erste und das letzte Buch kenne ich, die Rote Reihe und das als drittes erwähnte nicht)

Aber hier wie überall gilt:
Wer es nicht mag, lässt eben die Finger davon.

Re: Noch ein Trittbrettfahrer ...

Verfasst: 21.10.2010, 18:02
von rodger
Richtig. Und daß die Fingerdavonlasser mitteilen, was sie davon halten, werden die Allefünfegeradeseinlasser auch akzeptieren [müssen] ...

Ob die Figuren dem jeweiligen Autor tatsächlich "liebgeworden" sind, darf übrigens je nach Fall bezweifelt werden ... Es gilt ja auch als "schick" oder "in", Autoren und Werke "vorzuführen" ... und hat beim schlechten Publikumsgeschmack durchaus Chancen ... Weitere denkbare Motive wären Profilierungsbedürfnis oder Gewinnstreben. Beim einen ist es mehr dies, beim andern mehr jenes. (Es mag darüber hinaus auch Idealisten geben, aber Idealismus ist noch nicht gleich Können ... Hat schon Karl Valentin alias V.L. Fey gesagt, Kunst kommt von Können, käme es von Wollen, müßte es Wunst heißen)