Balduin Möllhausen : Die Hyänen des Kapitals

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Helmut Prodinger
Beiträge: 248
Registriert: 14.5.2004, 19:13

Balduin Möllhausen : Die Hyänen des Kapitals

Beitrag von Helmut Prodinger »

Seine Abrechnung mit skrupellosen Spekulanten. Seine
Deutsche Zentrifugalbank für transatlantische Kolonisation
ist, was heute vielleicht Hedgefonds sind.
Keine Bank im Sinne von Kontofuehrung, sondern eine Investitionsorganisation.

Dazu kommen einige "Geheimnisse", die gelueftet werden, auch eine Episode in Amerika, irgendwo im sumpfigen
Sueden, wo der Ku-Klux-Clan agiert.

Dazu auch ein Blick in das Leben der Armut und des Abschaums, so aehnlich wie man es in Gutzkow's Rittern auch findet, und natuerlich bei Sir John Retcliffe.

Seine Auswahl von Namen ist bemerkenswert:

Ulrich und Gerhard, und es ist nicht recht klar, ob das der Vorname ist oder nicht.

Dazu Meredith, Maßlieb, Esther.

In Amerika heißen die gewissenloser Schurken und Ausbeuter:
Highway, Ellenborough, Worthleß (mit "ß"!).
Diese wollen deutsche Einwanderer als Nachfolger der befreiten Neger auf den Plantagen des Suedens einsetzen.


Der Bankdirektor ist Nailleka (=Kanaille).

Dann gibt es noch den alten Juden Nathan Myer.

Wenn man schon glaubt, es ist aus, musz noch die Liebesgeschichte zwischen Maszliebchen und Ulrich nachgeholt werden. Das ist nicht besonders gelungen.
Mirko Schaedel
Beiträge: 5
Registriert: 13.10.2015, 12:51

Re: Balduin Möllhausen : Die Hyänen des Kapitals

Beitrag von Mirko Schaedel »

Also die Idee, statt der befreiten Neger, deutsche Einwanderer als Sklaven einzusetzen finde ich toll. Es gab mal eine Ausgabe auf dem Antiquariatsmarkt, in deren Beschreibung der Antiquar von diesem Buch auch als Kriminalroman sprach. Könnte man das sagen? Ich hab es damals stehenlassen, weil ich dem nicht unbedingt vollstes Vertrauen entgegenbrachte...
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