Syberbergs “Karl May”

marlies

Beitrag von marlies »

PS.

schnip>>><zitat>war May's 'Edelmensch' halt doch nur 'Phantasie<end zitat>
Freilich. Der Mensch lebt nun mal in der Polarität.<<<schnap

Eigentlich wollte ich antworten zu dem was da zuerst da war :wink: ... aber das tuts auch. Schlage vor 'The Upanishads' von Sri Aurobindo ... auch da hat der 'Edelmensch', obwohl nicht so genannt, seinen festen Platz ... :wink: (among many others - nicht nur Karl May :wink: )
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Auch der Karl-May-Fan Adolf Hitler hatte eine bestimmte Meinung über den Edelmenschen. Ob er Karl Mays Vortrag 1912 in Wien überhaupt richtig verstanden hat? Zweifel sind durchaus angebracht.
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rodger
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Beitrag von rodger »

@Marlies

Der Einzelne kann sich verändern, ja. Aber eher nicht sein Wesen oder auch die Komponenten aus denen er nun mal zusammengesetzt ist, sondern sein Bewusstsein. (Im Kollektiv ginge das theoretisch auch, aber, wie die Erfahrung lehrt, offenbar eben auch nur theoretisch … Wenn einer in der Fußgängerzone Handzettel verteilt, für was auch immer, dann kann er froh sein, wenn von hundert Leuten ein oder zwei echte Interessenten dabei sind … Das ist halt so. Bisschen Schwund ist immer)

So kann man z.B. (gucken wir zwecks Veranschaulichung der Einfachheit halber im Außen) erkennen, dass man die Jahreszeiten nicht verändern kann, und mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter leben muß. Man kann aber gewisse Fehler vermeiden, z.B. den Sonnenbrand, den Hitzschlag oder auch das permanente Erkältetsein. Einfach etwas bewusster, sorgsamer und klüger mit den Dingen umgehen.

Das Wort „Edelmensch“ klingt halt schon in etwa so albern wie das, was Karl May sich darunter vorgestellt haben mag bzw. die einfältigeren unter seinen Anhängern sich vielleicht vorstellen. – Abu Kital, um ein prominentes Beispiel zu nennen, tut gut daran, auch nach seiner Verwandlung sich zusätzlich zu seinen neuen Errungenschaften auch die Härte und Kälte zu bewahren, die sein Wesen zuvor scheinbar ausschließlich ausmachten … Wir haben ja nichts mehr von ihm gehört, hoffentlich ist er nicht ins andere Extrem gekippt und ein wehleidiges Weichei geworden, das wäre auch schade um die Kraft und Energie, die uns vorher doch immerhin auch fasziniert haben an ihm … - Daß die Upanishaden (die sind übrigens nicht von Sri Aurobindo, für den Fall, dass einer Deine Formulierung missversteht) sich mit Bewusstseinserweiterung, Wachstum usw. befassen, ist mir auch klar. Da steht übrigens auch das schöne „Du bist das“ oder auch „Das bist Du“ drin, bezogen auf alles, was man so im Außen (und Innen …) wahrnimmt. Z.B. auch einen gewissen Herrn Lebius.

:wink:

(Der Film vom Syberberg war übrigens an der Kinokasse ein "Flop". Die Leut' wollen halt, wenn sie "Karl May" hören, Indianer sehen, bunte Action, "Gut" und "Böse", Hoppsassa und Trallala, Bully und Schnulli. Aber der Trend geht ja allgemein heuer dahin, daß sie bald wieder in der Hinsicht bestens bedient werden)
marlies

Beitrag von marlies »

>>>Ob er Karl Mays Vortrag 1912 in Wien überhaupt richtig verstanden hat?<<<
Wer hat es schon ... ausser von Suttner wahrscheinlich nur eine kleine Handvoll? 'Der' ganz sicher nicht. Ich moechte sogar behaupten dass nicht einmal Klara May den 'Sinn' verstand.
Ich finde es wirklich schade dass von der Rede nur ein paar handgeschriebene Notizen vorhanden sind, und kein wortgetreues Transcript. :cry:

@ rodger >>>Upanishaden <<< danke ... das Buch auf unserem Tisch hier ist von Sri Aurobindo, die Upanishaden sind was ganz 'altes' - er hat die Texte ins moderne 'transliterated' und 'translated'. ... fascinating read!

Klar dass der Film ein Flop war, ist mir auch verstaendlich. Die meisten die 'Karl May' wollen sind von dem so enttaeuscht wie Kuerschner war mit 'Et in Terra Pax'.

Was aber die Upanishaden auch lehren ist dass trotz aller 'Bewusstlosigkeit' der 'Menschen' da ein Unter-Bewusstsein ist (trennstrich mit Absicht) das im einzelnen und im ganzen, ALLES aufnimmt und verwertet ... auch der term 'Edelmensch' wird aufgenommen und verwertet - mag er auch noch so 'albern' klingen, der SINN des May'schen Edelmenschen wird von dem Unter-Bewusstsein aufgenommen und verwertet, als ein Teil von May's Werken, mit bildlichen 'Parabeln'.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Was aber die Upanishaden auch lehren ist dass trotz aller 'Bewusstlosigkeit' der 'Menschen' da ein Unter-Bewusstsein ist (trennstrich mit Absicht) das im einzelnen und im ganzen, ALLES aufnimmt und verwertet ... auch der term 'Edelmensch' wird aufgenommen und verwertet - mag er auch noch so 'albern' klingen, der SINN des May'schen Edelmenschen wird von dem Unter-Bewusstsein aufgenommen und verwertet
Na klar. Ich will auch keineswegs Narrenfreiheit oder so etwas propagieren, nicht dass man das alles mal wieder bestens missversteht. Ich meinte das mit dem Sisyphos auch nicht etwa zynisch neulich, sondern eben so, dass man sich schon bemühen soll oder kann, das Beste draus zu machen, unabhängig vom Ergebnis, also auch, wenn man eh sozusagen keine Chance hat.

(Es ist schön wenn der SV Meppen immer so spielt und sein Bestes gibt als gelte es, in die Bundesliga zu kommen, auch wenn er das niemals erreichen wird, er möge auch eingedenk dessen immer strebend sich bemühen, so kann Fußball richtig schön sein, und beeindruckend gute Schwingungen können durchaus auch aus dem Emsland kommen.)

(Jetzt fangen sie auch noch mit Fußball an …)

:lol:
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Da fällt mir so am Rande ein. Hat sich Karl May schon für Fußball interessiert?
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rodger
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Beitrag von rodger »

Nein. Aber für sich strebend bemühen. Auch wenn er das keineswegs immer wirklich umsetzen konnte ...

:lol:
marlies

Beitrag von marlies »

... und damit ich auch wusste worum's Sisiphos ging ... hab ich mal schnell hier nachgelesen ... interessant - ich kann ein paar threads hier nennen die um gerade das handelten ... ging es May nicht auch darum?

http://www.ciao.de/Der_Mythos_von_Sisyp ... st_1590117

und wenn ja, dann koennte er vielleicht doch noch zu den Gross-(-waswaresnoch?) gerechnet werden (autsch). :wink: der Syberberg hat ihn doch auch in dieser Richtung 'gezeichnet' oder?

Gab es damals schon Fussball ... ? :?
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Ja, Marlies, gab es. Der erste Fußballclub wurde in Dresden im Jahre 1898 gegründet.
Rene Grießbach
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Beitrag von Rene Grießbach »

... und wieso kann man dann so sicher behaupten, dass Karl May kein Fussballfan war? Meines Wissens gibt es dafür oder auch dagegen rein gar keine Zeugnisse ... :)
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Das sind Fragen auf die es wohl nie eine gesicherte Antwort geben wird. Wir alle wissen es nicht.
Aber ich hinterfrage gerne solche Sachen, so wie ich auch schon fragte, was Karl May bei den sogenannten "Hottentottenwahlen" 1907 gwählt haben könnte.

Allerdings wird es auf diese Fragen keine Antworten geben.
marlies

Beitrag von marlies »

... <seufz> also wenn bewiesen werden kann dass May ein Fussballfan war dann gewinnt er doch ganz gewiss an Popularitaet - zehnfach ... oder?

(Ardistan gegen Jinnistan - mit 'home advantage' Ardistan, weil fuer 'unsereiner' Jinnistan irgendwo im Ausland ist). <seufz ... auch der thread is hin...> :wink:
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rodger
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Beitrag von rodger »

Die Sisyphos-Geschichte ist übrigens ebensowenig von Camus wie die Upanishaden von Sri Aurobindo oder Karl-May-Stoffe von Bludau oder Schultze jr., auch wenn der Vergleich jetzt etwas hinken mag ... das sind Sachen, die sind alle schon älter, und nicht wirklich totzukriegen ...

:wink:
Zuletzt geändert von rodger am 30.9.2007, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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giesbert
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Beitrag von giesbert »

Übrigens --- im Syberberg-Film soll auch Hans Wollschläger zu sehen sein. Genauer: Seine Hand. Ich kenne den Film (noch) nicht, aber es soll da eine Szene einer Opern- oder Kino-Kasse oder dergelichen geben. Und die Hand, die die Eintrittskarten herausreicht, soll die Hand Hans Wollschlägers sein.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Mon Diego ...

:lol:
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