Café el Kahira – Karl-May-Diskussionsforen

rodger hat geschrieben:Nachtrag zu Karl Kraus, weil klar ist, daß das wieder mißverstanden wird: er dürfte nicht gemeint haben, weil dann nur noch Traumtänzer sich mit Unsinn beschäftigen, sondern, wenn die Menschen allesamt bewußter würden und differenzierter denken würden, hätten sie gewisse Probleme gar nicht, die würden sich gar nicht stellen ... das wird natürlich niemals geschehen, th'is clear, und dürfte auch ihm klar gewesen sein. Aber sie sollen ihn halt in Ruhe sich mit den Kommas beschäftigen lassen, er hat das bessere Teil gewählt.

Ich habe in meinem langen Leben festgestellt, dass Liebhaber von Karl Mays Werken auch eine gewisse Affinität zu Karl Kraus entwickeln.

Die "Linke" unter den Mayanhängern eher zu Arno Schmidt, wobei letzteres nachvollziehbar ist.

Thomas Math hat geschrieben:...was ist wichtiger die 200ste Interpretation des 2 WK ,die Analyse von Heines Briefen aus Paris oder die Entwicklung eines neuen Malaria Medikaments oder einer neuen Energiequelle ?

Schwer zu sagen. Eine Entscheidung zwischen leben und überleben.

rodger hat geschrieben:Karl Kraus wurde gefragt wie könne er sich mit einem Komma beschäftigen wenn dieser oder jener (ich weiß nicht welcher es war, ist auch unwesentlich) Krieg ausgebrochen sei. Wenn alle sich mit solchen Kommafragen beschäftigt hätten oder beschäftigen würden, wäre der Krieg nicht und würden andere Kriege nicht ausbrechen, war mit Recht seine Antwort.

Beifall!

rodger hat geschrieben:Nachtrag zu Karl Kraus, weil klar ist, daß das wieder mißverstanden wird: er dürfte nicht gemeint haben, weil dann nur noch Traumtänzer sich mit Unsinn beschäftigen, sondern, wenn die Menschen allesamt bewußter würden und differenzierter denken würden, hätten sie gewisse Probleme gar nicht, die würden sich gar nicht stellen ... das wird natürlich niemals geschehen, th'is clear, und dürfte auch ihm klar gewesen sein. Aber sie sollen ihn halt in Ruhe sich mit den Kommas beschäftigen lassen, er hat das bessere Teil gewählt.

So hab ich das auch verstanden.

Zwockel hat geschrieben:Die "Linke" unter den Mayanhängern eher zu Arno Schmidt, wobei letzteres nachvollziehbar ist.

Warum?

Ob Gravitäts- oder Gravitationsgesetz, das bleibt sich gleich. Beides wurde von Newton entdeckt und ist wohl identisch. Aber die Vergleichbarkeit mit Werther leuchtet mir jetzt vollkommen ein.

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Goethes Werther mit dem Gravitätsgesetz oder künstlerische Interpretationen mit der Entwicklung von Medikamenten zu vergleichen, ist ja noch weitaus alberner als der berühmte Äpfel-Birnen-Vergleich.

Nein mein lieber Hr.Pfarrer,das ist nicht so abwegig in den Labberwissenschaften werden im Grossen und Ganzen unwichtige Dinge (Fuer die Menschheit,ich will jetzt nicht sagen dass Goethe nicht fuer manchen Deutschen von grossem persoenlichen Einfluss war)bis zum Umfallen spekulativ diskutiert.In den Naturwissenschaften werden Fakten analysiert und Gesetze geschrieben,die fuer alle Menschen gelten und uns fast immer Fortschritt und Wohlstand gebracht haben.
Musik ist im uebrigen fuer mich keine Labberwissenschaft sondern die einzig wahre Kunst.

Zwockel hat geschrieben:

rodger hat geschrieben:Nachtrag zu Karl Kraus, weil klar ist, daß das wieder mißverstanden wird: er dürfte nicht gemeint haben, weil dann nur noch Traumtänzer sich mit Unsinn beschäftigen, sondern, wenn die Menschen allesamt bewußter würden und differenzierter denken würden, hätten sie gewisse Probleme gar nicht, die würden sich gar nicht stellen ... das wird natürlich niemals geschehen, th'is clear, und dürfte auch ihm klar gewesen sein. Aber sie sollen ihn halt in Ruhe sich mit den Kommas beschäftigen lassen, er hat das bessere Teil gewählt.

Ich habe in meinem langen Leben festgestellt, dass Liebhaber von Karl Mays Werken auch eine gewisse Affinität zu Karl Kraus entwickeln.

Die "Linke" unter den Mayanhängern eher zu Arno Schmidt, wobei letzteres nachvollziehbar ist.

Kenne beide leider nur vom Hoerensagen.

Zwockel hat geschrieben:
Ich habe in meinem langen Leben festgestellt, dass Liebhaber von Karl Mays Werken auch eine gewisse Affinität zu Karl Kraus entwickeln.

Die "Linke" unter den Mayanhängern eher zu Arno Schmidt, wobei letzteres nachvollziehbar ist.

Und wie ordnet man dann mich ein, der ich sowohl Kraus wie auch Schmidt schätze?

Dernen hat geschrieben:

Zwockel hat geschrieben:
Ich habe in meinem langen Leben festgestellt, dass Liebhaber von Karl Mays Werken auch eine gewisse Affinität zu Karl Kraus entwickeln.

Die "Linke" unter den Mayanhängern eher zu Arno Schmidt, wobei letzteres nachvollziehbar ist.

Und wie ordnet man dann mich ein, der ich sowohl Kraus wie auch Schmidt schätze?

Das eine schliesst das andere nicht aus, zumal Karl Kraus uns Wertkonservativen auch nicht viel zu sagen hat. Lese ich so ihre Beiträge denke ich schon, dass Sie der linken Szene zuzurechnen sind. Schön, dass sie Kraus und Arno Schmidt mögen und schätzen. Jedem das seine.

Ich lese da schon lieber ein Werk von Werner Beumelburg, einem hervorragenden Schriftsteller, der natürlich im umerzogenen Deutschland totgeschwiegen wird. Sehr schade, zumal der Wehrgedanke in Deutschland wieder kutiviert werden sollte, da sich die Zeiten ändern und Deutshcland in Zukunft weitere kriegerische Einsätze zu bewältigen haben wird.

Ueber Arno Schmidt's politische Ausrichtung wird Chefadministrator Dr
Damaschke einiges wissen. In der Jugend sicher scharf links, scheint er mir
im Alter doch davon etwas abgekommen zu sein.

Was ist »wertkonservativ«? Ich z. B. lehne Kriege grundsätzlich ab, stehe politisch wohl eher »links« und halte mich dennoch für sehr »wertkonservativ«.

Wohl JEDER Mensch kennt Werte, die ihm besonders wichtig sind. Aber WELCHE Werte in der Skala ganz oben stehen, da gibt es - wie unsere Diskussionen zeigen - sehr große Verschiedenheiten unter den Menschen.

Zwockel hat geschrieben:Ich lese da schon lieber ein Werk von Werner Beumelburg, einem hervorragenden Schriftsteller, der natürlich im umerzogenen Deutschland totgeschwiegen wird. Sehr schade, zumal der Wehrgedanke in Deutschland wieder kutiviert werden sollte, da sich die Zeiten ändern und Deutshcland in Zukunft weitere kriegerische Einsätze zu bewältigen haben wird.

Schmarrn! Der Wehrdienst soll verkürzt, gar abgeschafft werden. Berufsarmee, jeder der sich freiwillig totschießen lassen will, kanns dann tun.

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Was ist »wertkonservativ«? Ich z. B. lehne Kriege grundsätzlich ab, stehe politisch wohl eher »links« und halte mich dennoch für sehr »wertkonservativ«.

Geht mir ähnlich. In vielen Dingen, speziell was die deutsche Sprache betrifft, bin ich extrem konservativ. Und gerade in dieser Beziehung müßte Kraus auch einem "Wertkonservativen" eine Menge sagen. Was den von Zwockel angesprochenen "Wehrgedanken" betrifft, kann ich allerdings nur mittels Comictermini sagen: Kotz! Würg! (Schade, daß es das sich übergebende Smily hier nicht gibt.)

Zwockel hat geschrieben: Ich lese da schon lieber ein Werk von Werner Beumelburg, einem hervorragenden Schriftsteller, der natürlich im umerzogenen Deutschland totgeschwiegen wird.

Ich finde solche Hinweise sehr interessant und habe eben den Wikipedia-Beitrag zu Beumelburg, den ich bislang nicht kannte, mit Interesse gelesen.