andrea hat geschrieben:Wenn ich mit Texten arbeiten müsste, sind [E-Books] sicherlich eine tolle Sache
Tja, es gibt jedoch Menschen, für die
Genuss von und
Arbeiten mit Texten unzertrennlich und ununterscheidbar sind. Vor allem solchen wird das Papierbuch gegenüber einem elektronischen entschieden minderwertig vorkommen.

(Ich bin wohl ebenfalls betroffen und kann mir nicht vorstellen, irgendein Buch — egal ob vermeintlich anspruchsvoll oder nicht — zu lesen,
ohne jederzeit bereit zu sein, mir darin interessante Passagen zu markieren.)
rodger hat geschrieben:Faterson hat geschrieben:Ein Literaturwerk muss an sich zufriedenstellend sein, und eine Aussage muss an sich Sinn ergeben, unabhängig davon, wie das Werk oder die Aussage von ihren Autoren „gemeint“ waren

Was ist daran bitte unklar?

Der Satz sagt: Bei der Beurteiliung eines Kunstwerks / einer Aussage soll man nur davon ausgehen, was das Kunstwerk / die Aussage tatsächlich beinhaltet. Man soll nicht zur Verteidigung der mangelnden Qualität eines Kunstwerks / des blödsinnigen Inhalts einer Aussage die vermeintlichen „Absichten“ des Autors des Kunstwerks / der Aussage heranziehen — was darunter angeblich „
gemeint“ war. Denn es zählt nur das, was tatsächlich (und zwar direkt oder indirekt)
ausgedrückt wurde.
rodger hat geschrieben:Literatur ohne Subtexte wäre doch gnadenlos langweilig, das kann doch nicht Dein Ernst sein ...
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vermischen. Natürlich können auch unsinnige Aussagen sinnvolle Subtexte haben (da denkt man gleich an Monty Python's), und natürlich kann man etwas sagen und darunter das Gegenteil meinen. Davon ist hier nicht die Rede. Die Rede ist davon, dass die Aussage
Die Wahrheit existiert nicht stets und unabhängig von ihrem Kontext und den Absichten des Autors
falsch ist. Man kann zwar absichtlich falsche Aussagen in seine Rede einschalten, damit bestimmte Absichten verfolgen und sie vielleicht auch erreichen, aber das macht die Aussagen
an sich nicht minder falsch.