Café el Kahira – Karl-May-Diskussionsforen

rodger hat geschrieben:

markus hat geschrieben: Und ich bin immer wieder froh wieviel mein Apotheker weiß, wenn mein Arzt mir mal wieder vergessen hat zu sagen wie ich das Medikament einnehmen soll und ich auch vergaß ihn danach zu fragen, daß mein Apotheker mir genau erklärt (oder von seinen kompetenten Mitarbeiterinnen) wie ich es einzunehmen habe

... und ich bin immer froh wenn sie ihren Mund halten und mich nicht belästigen mit ihrem Profilierungsgehabe ... wie ich das Medikament einnehme, steht auf dem Beipackzettel, Einzelheiten kläre ich ggf. mit dem Arzt oder entscheide selber. In der Apotheke, wo ja normalerweise andere Leute um einen herumlungern, somit in der Öffentlichkeit, geht es keinen etwas an, ob ich Diabetiker bin oder sonst etwas. Auf das standardmäßig reflexartig einsetzende neugierige Geglotze kann ich verzichten und habe Apotheken schon Beschwerden geschrieben, wenn sie dort nicht gemerkt haben, daß ich ihr Gesülze nicht hören will.

Ja rodger Du bist ja auch dank Deiner Dahlke Literatur vorgebildet.

Vielleicht doch noch etwas zum Thema "Wenn man etwas besser informiert wäre", lieber Hr. Math.

Im letzten veröffentlichten Verfassungsschutzbericht der Bundesrepublik Deutschland, das ist der für das Jahr 2008 steht folgendes zu lesen (für den der denn lesen kann):

Der während des Jahres 2008 zu verzeichnende Anstieg von Gewalt im Bereich des Rechtsextremismus ist besorgniserregend. Hervorzuheben sind dabei insbesondere die vermehrten gewalttätigen Auseinandersetzungen von Rechtsextremisten, insbesondere mit dem politischen Gegner und das verstärkte Auftreten gewaltbereiter Strukturen, wie der "Autonomen Nationalisten" bei rechtsextremistischen Veranstaltungen. Auch diese Entwicklung erfordert unsere konzentrierte Aufmerksamkeit und den konsequenten Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel.
....
Wenngleich das linksextremistische Personenpotential seit Jahren keine nennenswerte Steigerung zu verzeichnen hat, ist auch insoweit eine Bedrohung der inneren Sicherheit und Ordnung nach wie vor gegeben und erfordert dementsprechend unsere Aufmerksamkeit. Besonders deutlich wurde dies angesichts des massiven Aufwuchses von Brandanschlägen auf Kraftfahrzeuge im Jahr 2008 und der gewalttätigen Ausschreitungen am 1. Mai 2009 in Berlin. Die in diesem Zusammenhang zu verzeichnenden zielgerichteten Angriffe von Linksextremisten auf Polizeibeamte weisen eine neue Dimension linksextremistischer Gewaltausübung auf, der wir entschlossen begegnen müssen.

(Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innneren)

Woher die "Welt" dann den von Ihnen zitierten Bericht hat entzieht sich meiner Kenntnis.
Viellicht sollte man auch noch wissen (bevor man da so "plakativ rumtönt"), dass der Verfassungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland auch Aufgabe der Länder ist. Und die Länder dann auch eigene Verfassungsschutzberichte veröffentlichen. Naturgemäß sieht dann auch der Verfassungsschutzbericht des Bundeslandes Berlin völlig anders aus, als der der Bundesländer Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern (um nur diese Beispiele zu nennen.)

Im übrigen, schrieb ich, dass dies "Autoabfackeln" ein speziell Berliner Problem (mit einigen Hamburger Ausnahmen) ist. Sie machten dann ein "Problem der deutschen Großstädte" daraus; dies passt dann natürlich auch besser in Ihr gefestigtes Weltbild.
Dass ich schrieb, dass dieses Problem seit vielen Jahren in Berlin auftritt und auftrat, und damit naturgemäß auch während der Regierungszeit des letzten Berliner CDU (reg.) Bürgermeister (E. Diepgen), dass wird auch als nicht in dieses Bild passend ignoriert.

Ach wie ist das doch einfach, wenn man ein solch gefestigtes rechtes Weltbild hat, was kümmern einen dann die Tatsachen. Und Gegenargumente stammen im Prinzip immer nur von linken (vermutlich auch noch halbdebilen) Spinnern, die ja sowieso immer ideologisch vor- und fehlgebildet sind.

Und dann stört es auch nicht, dass man den deutschen Begriff "Umverteilung" völlig anders verwendet als in Deutschland üblich. (sollen doch die Deutschen die Verwendung ihre Begriffe gefälligst anpassen.)

Helmut

Ach Helmut was sind sie denn so bitter,ich dachte auf der Linken ist man weil man immer ans Gute im Menschen glaubt ,froehlich.Oder kann es sein das man frustiert wird weil die Menschen so gar nicht sind wie man sie im sozialistischen Paradies gerne haette ?
Wir koennen jetzt noch stundenlang diskutieren was das schoene dt.Wort Umverteilung jetzt eigentlich bedeutet oder nicht bedeutet.Markus ist da sehr ehrlich und schreibt von der Solidargemeinschaft,die einem allerdings aufgezwungen wird,oder gibt es die Moeglichkeit da auszusteigen ?Fakt ist, dass per progressiver Steuer Leuten die etwas erwirtschaftet haben abgenommen wird und anderen die nichts haben gegeben wird.Wie sie das jetzt nennen bleibt sich gleich.
Der Verfassungsschutzbericht stammte tatsaechlich aus dem Land Berlin.Was die Grossstaedte angeht,haben sie recht Berlin und Hamburg sind wohl das groesste Problem.

rodger hat geschrieben:

markus hat geschrieben: Erstaunlich daß du mit dieser flegmatischen Einstellung solange überlebt hast.

Die Einstellung ist weder phleg- noch flegmatisch (letztere Wortschöpfung ist durchaus nicht ohne Reiz, da so noch eine gewisse Flegelhaftigkeit assoziativ mit hineinspielt ...) sondern autark oder sowas in der Art. Manchmal sollte man halt schon den Mut haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Und in Sachen Überleben wird vielleicht umgekehrt halbwegs ein Schuh draus ... Man hat mir mal ein Zeug (Azathiopren) verordnet und gesagt das sei unumgänglich. Ich habe den Beipackzettel gelesen, entschieden es nicht zu nehmen, mich selber schlau gemacht und mit Hilfe eines frei verkäuflichen Bakterienpräparates (Mutaflor) nahezu kuriert ...

markus hat geschrieben: herumlungern tust du auch in der Apotheke

Na klar, und "neugierig glotzen", um mich mal selber zu zitieren, tu' ich auch. Das hat aber nichts mit den Argumenten zu tun ...

Wenn der Apotheker sagt "Wissen Sie mit der Einnahme Bescheid" und auf entsprechende Bejahung einen in Ruhe läßt, ist das in Ordnung. Also, daß Beratung angeboten, aber einem nicht aufgedrängt wird. Und Letzteres habe ich halt leider auch schon mehrfach erlebt.

Rodger niemand mag den dummen Patienten,der alles schluckt und nie fragt,aber mal ehrlich wenn ein Arzt das Immunsystem schwaechende Medikament Azathioprine verschreibt, das wie alle wirksamen Medikamemte auch Nebenwirkungen haben kann, unterstelle ich mal das es dafuer einen Grund gab,der mit einem Praeperat aus Faekalien (das ist im Grunde Mutaflor da es im wesentlichen E.coli Bakterien enthaelt)nicht behandelt werden kann.
Wenn Du trotzdem besser wurdest,bezweifle ich die Diagnose deines Arztes,die zur Verschreibung dieses Medikamentes fuehrte oder Du hattest eine Krankheit die mal besser und mal schlechter wird also in Schueben verlaeuft.
Im uebrigen kannst Du da nicht mit dem Apotheker sauer sein,er hat das Praeperate ja nicht verschrieben.

Thomas Math hat geschrieben:Im uebrigen kannst Du da nicht mit dem Apotheker sauer sein,er hat das Praeperate ja nicht verschrieben.

Daß ich an einem Beispiel zeigen wollte daß es sehr sinnvoll sein kann, sich selber "schlau zu machen", hatte auch nicht mehr direkt mit dem Thema 'Lästigkeit unerwünschter Beratung' zu tun. Ich war übrigens weder auf den Apotheker noch auf den durchaus überzeugend und integer wirkenden Arzt "sauer", aber in dem Fall habe ich alleine für mich entschieden, auf eigene Faust Alternativen zu suchen, ehe ich so ein 'Teufelszeug' nehme.

Die Krankheit war übrigens Colitis ulcerosa, wenn Du es ganz genau wissen willst (der Herr der seinerzeit massiv das Vortragen privater Krankengeschichten in Foren beklagte schreibt ja hier nicht ) Ja, die verläuft in Schüben. Aber wenn du monatelang Blut sch.... und nimmst dann das Bakterienpräparat und innerhalb kurzer Zeit ist die Symptomatik verschwunden, dann wird es wohl das Richtige gewesen sein ... (gilt vermutlich nicht pauschal bei jedem, aber ich hatte halt das Glück, das in meinem Fall richtige zu finden.)

Thomas Math hat geschrieben:Ach Helmut was sind sie denn so bitter,ich dachte auf der Linken ist man weil man immer ans Gute im Menschen glaubt ,froehlich.Oder kann es sein das man frustiert wird weil die Menschen so gar nicht sind wie man sie im sozialistischen Paradies gerne haette ?

Nein, nein, die Frustration kommt nur daher,weil ich (aufgrund meiner Lebenserfahrung) weiss, dass ich niemals Ihre vorgefasste und gefestigte Meinung ändern werde, auch wenn ich so nach und nach all Ihre Argumente als falsch nachweise. Es kommen dann eben nur noch mehr solche Floskeln. Das ist nämlich die Art von Diskussion, die ich schon seit 30 Jahren führe und die dann eben immer scheitern, weil die meisten Menschen an ihren festgefügten Meinungen hängen. (Es schmerzt eben oft, mal was neues dazu zu lernen (so hat das mein ehemaliger Chef mal ausgedrückt), und neues dazu zu lernen und evtl. seine Meinung zu ändern, (oder auch nur mal offen zuzugeben, dass man sich getäuscht hat) so viel Größe hat nicht jeder.)

Ansonsten bin ich durchaus ein fröhlicher Linker, Christ und May-Leser und -liebhaber.

Helmut

PS. von einem sozialistischem Paradies hat meines Wissens zuletzt Proudhon (ein Anarchist) so um 1880 geschrieben. Seitdem ist dieser Begriff nie wieder in einer ernsthaften Diskussion aufgetaucht

rodger hat geschrieben: Die Krankheit war übrigens Colitis ulcerosa, wenn Du es ganz genau wissen willst (der Herr der seinerzeit massiv das Vortragen privater Krankengeschichten in Foren beklagte schreibt ja hier nicht ) Ja, die verläuft in Schüben. Aber wenn du monatelang Blut sch.... und nimmst dann das Bakterienpräparat und innerhalb kurzer Zeit ist die Symptomatik verschwunden, dann wird es wohl das Richtige gewesen sein ... (gilt vermutlich nicht pauschal bei jedem, aber ich hatte halt das Glück, das in meinem Fall richtige zu finden.)

Diese Krankheit ist übrigens noch etwas, was mich mit Rüdiger/rodger verbindet.
Ich leide allerdings seit Weihnachten wieder mal an einem akuten Schub, was vielleicht eine gewisse Ungeduld in meinen Äußerungen erklärt.

Helmut

rodger hat geschrieben:Und in Sachen Überleben wird vielleicht umgekehrt halbwegs ein Schuh draus ...

Das hab ich nie verstanden .

Wenn der Apotheker sagt "Wissen Sie mit der Einnahme Bescheid" und auf entsprechende Bejahung einen in Ruhe läßt, ist das in Ordnung. Also, daß Beratung angeboten, aber einem nicht aufgedrängt wird. Und Letzteres habe ich halt leider auch schon mehrfach erlebt.

Armer Kerl. Und ich dachte du lebst gerne in Mannheim. Bei uns (zumindest in meiner Umgebung) beraten die Apotheker eher ganz nüchtern sachlich, es kommt mir jedenfalls nicht wie aufgedrängt vor. Wie gesagt, ich bin froh drüber zu erfahren wie oft und wielange ich die Tabletten einnehmen soll, trotz Beipackzettel (als letztens mein neuer Fernseher geliefert wurde, war ich auch froh daß man mir erstmal die Sender einspeicherte, trotz Bedienungsanleitung; wie ich schonmal sagte, können wir uns ja irgendwann das kommunizieren sparen und alles nur noch ergoogeln oder bei Wikipedia suchen, schöne neue Welt). Überhaupt sagte ich schon einmal daß es andere Läden gibt wo ich Aufdringlichkeit eher hasse, wie Bücherläden oder Bekleidungsläden. Bei Apotheken aber bin ich froh über automatische Beratung (obwohl Beratung im eigentlichen Sinne ist es ja nicht).

Du hast Angst, dein eigenes Leben zu leben, willst dich um jeden Preis anpassen, Begriffe wie "Schleimscheißer" oder "schwitzt vor Angst Blut und Wasser" weisen auf diesen Problembereich hin.

Das habe ich gerade auf einer "esoterisch verbrämten" Internetseite zum Thema Colitis gefunden ... R.Dahlke benutzt das "böse Wort" (Schleimscheißer) ebenfalls ('kackfrech' ...), auch er ist ja wie ich der Überzeugung, daß JEDE Krankheit auch immer etwas mit dem Inneren, Psychischen zu tun hat. Und so selbstkritisch hinzugucken, finde ich sehr spannend, man kann Dinge bekanntlich ja auch überwinden ... oder sagen wir gestalten, bewußt mit ihnen umgehen, kanalisieren, überhöhen, angehen usw. ...

markus hat geschrieben: Armer Kerl. Und ich dachte du lebst gerne in Mannheim. Bei uns (zumindest in meiner Umgebung) beraten die Apotheker eher ganz nüchtern sachlich, es kommt mir jedenfalls nicht wie aufgedrängt vor.

Du schreibst aber auch manchmal ein undifferenziertes Zeug ... 'Armer Kerl, Mannheim, nüchtern, sachlich' ... Der Apotheker (mit männlichen Apothekern habe ich das Problem indes eher seltener ...) soll gefälligst merken, ob ein Kunde Beratung wünscht oder nicht. Oder er soll ihn fragen, dann kann er das auch sofort feststellen. Vielen dieser Menschen geht es aber gar nicht um den Kunden, sondern um ihre eigene Profilierung.

rodger hat geschrieben:

markus hat geschrieben: Armer Kerl. Und ich dachte du lebst gerne in Mannheim. Bei uns (zumindest in meiner Umgebung) beraten die Apotheker eher ganz nüchtern sachlich, es kommt mir jedenfalls nicht wie aufgedrängt vor.

Du schreibst aber auch manchmal ein undifferenziertes Zeug ...

Das kommt dir nur so vor.

Vielen dieser Menschen geht es aber gar nicht um den Kunden, sondern um ihre eigene Profilierung.

Das meinst du nur.

Ui, jetzt ist er beleidigt ...

2 x: Nein, sondern Du siehst / spürst es offenbar halt nicht ...

Thomas Math hat geschrieben:...ich dachte auf der Linken ist man weil man immer ans Gute im Menschen glaubt ,froehlich...

Meine Güte haben Sie ein schwarz/weiß-Bild vom Unterschied zwischen links und rechts in der Politik (obwohl ich die Begriffe "Links" und "Rechts" in der Politik mittlerweile zum kotzen finde, verwende ich sie trotzdem zur Anschauung). Ich kenne vielmehr fröhliche, lebensbejahende, warmherzige, menschliche Leute die rechts von der Mitte stehen, also eher konservativ, als das bei Bekannten der Fall ist die links sind, oder sozialdemokratisch, da gibts viele Stinkmuffel drunter, Spaßbremsen (viele, nicht alle). Diese linken Spießer sind mir mehr zuwider als die rechten Spießer (plakativ gesagt, sitze ich lieber mit einem rechten Spießer vor seiner Laube und trinke Bier, als daß ich mit einem linken Spießer einen esoterischen Grundkurs bestreite und dabei Matetee trinke). Und das sagt ein Sozialdemokrat.

@rodger es tut mir leid das Du unter dieser chronischen Krankheit leidest ,wobei ich Herrn Dahlkes Theorien fuer absoltuen Unsinn halte,aber diese Diskussion fuehrten wir ja schon mal.Jedenfalls freut es mich,das es Dir wieder gut geht.
Ich kann absolut verstehen,dass man seine Krankheiten in der Apotheke nicht oeffentlich diskutieren will,ich dachte das waere dort wie hier en wenig anonymer.
Im uebrigen haette ich von Deinem Arzt rodger erwartet,das er Dir zumindest in Grundzuegen beschreibt welche Wirkungen aber auch Nebenwirkungen ein solches Medikament hat.

@Helmut
Vielleicht ziehen ihre Argumente nicht,weil sie einfach schlecht und im uebrigen sehr emotional sind.Ich koennte genauso gut behaupten sie aenderen auf komme was da wolle ihre Meinung auch nicht.Die meiner Ansicht nach auf einem falschen Menschenbild beruht.Aber ich will nicht das sie vor Zorn und Aerger platzen.

Was ihre Erkrankungen angeht so tut mir das aufrichtig leid und hoffe das sie einigermassen gut damit leben koennen.

Ich beleidigt? Da mußt du aber früher aufstehen .

Jeder sieht und spürt es offenbar halt anders...