Ist gutes Freilichttheater möglich ?
Verfasst: 28.6.2004, 10:57
Wäre ich Intendant oder Regisseur und zuständig für die Besetzung einer wirklich hochkarätigen Karl May Freilicht Inszenierung, dann gäbe es von den Darstellern, die ich im letzten und in diesem Jahr bei vier Aufführungen gesehen habe, nur zwei, die ich gerne engagieren würde, Christian Städter aus Mörschied, der dort gerade wieder brilliert, und Meinolf Pape aus Elspe (allenfalls noch Ben Bremer aus Bad Segeberg). Über Meinolf Pape und Elspe ist heute abend im WDR um 18.05 Uhr eine fünfzehnminütige Dokumentation zu sehen. Interessant übrigens, daß der Mann offenbar kein Berufsschauspieler ist. Er stellt aber Scharen von solchen in den Schatten.
Dieser Tage habe ich mir angesichts eines sehr zwiespältigen Eindrucks von einer Freilichtaufführung Gedanken darüber gemacht, warum ich noch nirgends an solchen Orten das Gefühl hatte, es wirklich mit Karl May zu tun zu haben. Mal abgesehen von mittelmäßigen bis schlechten Darstellern und Regisseuren liegt es auch daran, daß man einiges, Karl May spezifisches, offenbar schlecht umsetzen kann. So finde ich die sächselnden Komiker mit ihren aberwitzigen Wortkaskaden im Originaltext ganz außerordentlich witzig, auf Freilichtbühnen überhaupt nicht. Weil man dort den wahnwitzigen, intellektuell anspruchsvollen Humor von Karl May so nicht bringen kann und statt dessen eine platte Version fürs Volk bringt. Die Komik der Figuren liegt bei Karl May auch darin, daß sie sich selber völlig ernst nehmen und ihre absurden Texte ganz selbstverständlich und trocken vortragen, das hat auf Freilichtbühnen auch noch niemand begriffen, dort agieren die Komikerdarsteller durchgängig gleichsam augenzwinkernd, damit auch jeder merkt, aha, jetzt wird es komisch.
Und die Schurken, bei Karl May durchaus nicht immer schwarzweiß gezeichnet, sondern interessante, differenzierte Figuren, man denke an Old Wabble oder den Sendador, haben auf Freilichtbühnen meist schwarze Kleidung an und einen schwarzen Hut auf und machen sich durch unsinniges, penetrantes gehässiges „Hahahaha“ für Onkel Otto und Klein Fritzchen als Schurken erkennbar, weil Regisseur und Darsteller offenbar keine anderen Wege sehen, dies rüberzubringen.
Würde jemand es fertigbringen, Karl May Spiele auf dem Niveau der Wormser Nibelungenfestspiele ins Leben zu rufen (dort führen freilich Leute wie Dieter Wedel und Karin Beier Regie, und es spielen Mario Adorf, Manfred Zapatka und André Eisermann, davon kann man ja wirklich nur träumen), eine Karl May Renaissance könnte ausgelöst werden. Mit dem Gewurschtel, wie es allerorten jahrein, jahraus praktiziert wird, freilich nicht.
Dieser Tage habe ich mir angesichts eines sehr zwiespältigen Eindrucks von einer Freilichtaufführung Gedanken darüber gemacht, warum ich noch nirgends an solchen Orten das Gefühl hatte, es wirklich mit Karl May zu tun zu haben. Mal abgesehen von mittelmäßigen bis schlechten Darstellern und Regisseuren liegt es auch daran, daß man einiges, Karl May spezifisches, offenbar schlecht umsetzen kann. So finde ich die sächselnden Komiker mit ihren aberwitzigen Wortkaskaden im Originaltext ganz außerordentlich witzig, auf Freilichtbühnen überhaupt nicht. Weil man dort den wahnwitzigen, intellektuell anspruchsvollen Humor von Karl May so nicht bringen kann und statt dessen eine platte Version fürs Volk bringt. Die Komik der Figuren liegt bei Karl May auch darin, daß sie sich selber völlig ernst nehmen und ihre absurden Texte ganz selbstverständlich und trocken vortragen, das hat auf Freilichtbühnen auch noch niemand begriffen, dort agieren die Komikerdarsteller durchgängig gleichsam augenzwinkernd, damit auch jeder merkt, aha, jetzt wird es komisch.
Und die Schurken, bei Karl May durchaus nicht immer schwarzweiß gezeichnet, sondern interessante, differenzierte Figuren, man denke an Old Wabble oder den Sendador, haben auf Freilichtbühnen meist schwarze Kleidung an und einen schwarzen Hut auf und machen sich durch unsinniges, penetrantes gehässiges „Hahahaha“ für Onkel Otto und Klein Fritzchen als Schurken erkennbar, weil Regisseur und Darsteller offenbar keine anderen Wege sehen, dies rüberzubringen.
Würde jemand es fertigbringen, Karl May Spiele auf dem Niveau der Wormser Nibelungenfestspiele ins Leben zu rufen (dort führen freilich Leute wie Dieter Wedel und Karin Beier Regie, und es spielen Mario Adorf, Manfred Zapatka und André Eisermann, davon kann man ja wirklich nur träumen), eine Karl May Renaissance könnte ausgelöst werden. Mit dem Gewurschtel, wie es allerorten jahrein, jahraus praktiziert wird, freilich nicht.