Taverne (Thread für Abschweifungen aller Art)

[sciurus]

Hätten die Deutschen Hitlers "Mein Kampf" gelesen, wäre ihnen bekannt gewesen, auf was sie sich einlassen. Das politische Programm von "Mein Kampf" hat Hitler ab 1933 1 : 1 umgesetzt.
Leider haben das Buch seiner Zeit viel zu wenige gelesen.

Natürlich. Wer liest denn das Buch eines Politikers, wenn er zu dem großen Teil der Bevölkerung gehört, der arm ist und sehen muss, dass er nicht noch ärmer wird? (Ich meine v.a. die Bauern.)

[Helmut]

Das in D ueber 300 Menschen in den letzten 20 Jahren an den Folgen von neonazistischem Terror gestorben sind ist wohl ein wenig uebertrieben, oder ?Zumindest eine Internet Recherche gibt solche Zahlen nicht her.Aber vielleicht haben sie ja einen direkten Draht zum Verfassungsschutz.

Ich habe nicht gesagt,dass die dt.Politik Gewalt ignoriert oder unterstuetzt.Ich sagte ,dass viele Linke auch parteipolitische gebundene was linke Gewalt angeht solche mit Verstaendnis und einem gewissen Wohlwollen betrachten.

Ich gestehe, ich habe etwas übertrieben, es waren nur halb so viele (siehe folgenden Link, den man im Internet findet:
http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/n ... odesopfer/

Aber es zeigt immer noch deutlich, wie der Vergleich "linke - rechte" Gewalt aussieht.

Den anderen Satz über das Verständnis linker Gewalt gegenüber muss ich immer noch als unverschämte Lüge (und dummes (Stammtisch-)Geschwätz) zurückweisen.


Helmut

[Zwockel]

@Sciurus,

Du hast mich etwas mißverstanden. Hitlers "Mein Kampf" hatte hohe Auflagen und war weit verbreitet auch bei den Bauern.

Nur es hat kaum jemand gelesen wobei ich einräumen will, dass sich Hitlers Buch ähnlich schwierig liest wie Karl Mays Alterswerk.

[Helmut]

Pastor Martin Niemöller, der viele Jahre als Häftling im KZ verbringen musste und wie sein Vorredner aus der Bekennenden Kirche kam, bat seinerseits um Verzeihung: „Liebe Brüder von der Ökumene, wir wissen, dass wir mit unserem Volk einen verkehrten Weg gegangen sind, der uns als Kirche mitschuldig gemacht hat an dem Schicksal der ganzen Welt. Wir werden die Schuld auf lange Sicht hin tragen.“

Daraus wurde (durch "gewisse" Kreise) im übrigen die Mär von der Kollektivschuld der Deutschen, die Niemöller angeblich postulierte.

Helmut

[Helmut]

@Sciurus,

Du hast mich etwas mißverstanden. Hitlers "Mein Kampf" hatte hohe Auflagen und war weit verbreitet auch bei den Bauern.

Nur es hat kaum jemand gelesen wobei ich einräumen will, dass sich Hitlers Buch ähnlich schwierig liest wie Karl Mays Alterswerk.

Die Idee dieses miteinander zu vergleichen ist wohl mehr als hanebüchen!

(Ich kenne beides.)

Helmut

[Thomas Math]

Besonders deutlich sei der Anstieg der Körperverletzungen gegen Polizeibeamte. In den ersten drei Quartalen wurden danach 315 Körperverletzungen sowie drei versuchte Tötungen „zum Nachteil von Polizisten“ registriert. Im gesamten Vorjahr waren 212 Körperverletzungen und nicht ein Tötungsdelikt gegen Polizeibeamte gemeldet worden
Polizei Linksextremismus Gewalt Körperverletzung Bundeskriminalamt Berlin Ebenso übersteigen die Straf- und Gewalttaten im Zusammenhang mit Demonstrationen schon jetzt die Zahlen für das gesamte Vorjahr. Registriert wurden 885 mehr Sachbeschädigungen, 384 mehr Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, 155 mehr Körperverletzungen und 97 mehr Fälle von Landfriedensbruch

(Zitat "Die Welt")

"ach der Berliner Gewaltwelle in den letzten Wochen hat der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt (Foto), die Politik des Berliner Senats scharf kritisiert. “In der Hauptstadt stänkert der Regierende Bürgermeister öffentlich gegen die Polizei, und der Innensenator verheizt seine Beamten bei Großdemonstrationen. Ein Teil der Regierung sympathisiert offenbar mit den Linksextremisten und macht sich für sie stark”, sagte Wendt in einem Interview mit dem Spiegel."

Ach Helmut ist schon immer wieder schoen zu lesen wie Dinge,die nicht ins ideologische Weltbild passen von der Linken gerne abqualifiziert werden,waehrend offensichtlicheer Unsinn wie die Umverteilung von unten nach oben als Wahrheit gepredigt wird.

Gleiches gilt fuer ihre Behauptung von hunderten von Toten dank rechter Gewalt,da wird aus ueber 300 mal schnell die Haelfte dann wird noch ein linker Propaganda web site zitiert.Glaubwuerdiger wird man damit aber nicht.



Was Niemoeller angeht so kann ich nichts sagen weil ich besagtes Zitat nicht kenne.

Natuerlich kann man Hitler's Machwerk mit Mays Spaetwerk nicht vergleichen.
Ich denke mal es ging darum darzulegen,dass beide aehnlich unlesbar sind.Und obwohl Hitler seine Ziele recht offen in Mein Kampf dargelegt hat,es niemand gelesen hat,weil dieses unsaegliche Buch eben unlesbar ist.
Und ehrlich waere haette geglaubt das ein Volk,dass Goethe,Einstein,Fontane,Hahn etc hervorgebracht hat,in einen solchen Abgrund versinken wuerde.

[Zwockel]

Sie haben es verstanden, Herr Math, wie ich es meinte. Danke.

[Helmut]

"Die Welt" ist natürlich eine objektive berichtende Zeitung, während der "Stern" "linke Propaganda" betreibt.

(Ganz abgesehen davon, dass ich über Tötungen geschrieben habe und nicht über kriminelle Handlungen, ich kann ja nochmals auf den Unterschied zwischen dem Abfackeln eines leeren Autos und dem Abfackeln eines bewohnten Asylbewerberheimes hinweisen.)

Vielleicht sollten Sie sich doch ein klein wenig über die Presse in Deutschland informieren, bevor ich Ihnen noch "Blindheit auf dem rechten Auge" vorwerfe.

Und bevor man so pauschal die These von der Umverteilung von unten nach oben als Blödsinn bezeichnet, wäre es doch mal ganz interessant, die offiziellen Statistiken über Armut und die Verteilung des Reichtums anzusehen.

Sowie ich mir (trotz mehrere geschäftlicher Aufenthalte) kein absolutes treffendes Urteil über die USA zutraue, würde ich Ihnen doch empfehlen aus der Ferne sich bei solchen Pauschalurteilen über Deutschland etwas zurückzuhalten, bzw. solche zu relativieren.


Helmut

[sciurus]

@Sciurus,

Du hast mich etwas mißverstanden. Hitlers "Mein Kampf" hatte hohe Auflagen und war weit verbreitet auch bei den Bauern.

Nur es hat kaum jemand gelesen wobei ich einräumen will, dass sich Hitlers Buch ähnlich schwierig liest wie Karl Mays Alterswerk.

Ja, ich meinte auch: Klar, dass es k(aum )einer gelesen hat, (auch wenn er das Buch besaß), werden ja wohl kaum Zeit gehabt haben...

(Ich kenne beides.)

Ich habe mal gehört, es sei in Deutschland verboten, das zu lesen?

waehrend offensichtlicheer Unsinn wie die Umverteilung von unten nach oben als Wahrheit gepredigt wird.

Was, was, was? Sorry, das habe ich nicht ganz verstanden. Oder meinten Sie "von oben nach unten"?

Und ehrlich waere haette geglaubt das ein Volk,dass Goethe,Einstein,Fontane,Hahn etc hervorgebracht hat,in einen solchen Abgrund versinken wuerde.

Naja... "jede Medallie hat zwei Seiten", ein Volk eben auch.

[rodger]

Was in Geschichtsbüchern in fünfzig oder hundert Jahren stehen wird, würde mich mal interessieren. Aber ich glaube nicht, daß ich solange durchhalte ...

[markus]

Ein Recht auf Arbeit gibt es allerdings nicht,auch nicht in ihrem Grundgesetz.

Wäre aber wünschenswert. Wenn so viele danach schreien daß die deutsche Sprache und die deutsche Flagge ins Grundgesetz gehören (ich meine natürlich Deutsch als Amtssprache und die Farben der deutschen Flagge), warum dann nicht auch das Recht auf Arbeit (dieses Recht ist für mich gleichbedeutend mit dem Recht auf ein menschenwürdiges Leben).

Waere jetzt natuerlich schoen zu wissen wo das ganze Geld bleibt ?

Der riesige aufgeblasene Ballon der Bürokratie muß ja schließlich aufrecht erhalten werden und das nicht zu arm (gilt nicht nur bei den Krankenkassen).

Ich weiss nicht,ich glaube da rollt eine Katastrophe auf D zu. Wenn ich jetzt in D lebte wuerde ich mir grosse Sorgen um meine Versorgung spaeter einmal machen.Vielleicht koennte man dem mit Einwanderung von qualifizierten Fachkraeften aus Osteuropa oder Asien beikommen.

Vielleicht könnte man ja zur Abwechslung mal mehr Geld in Bildung investieren. Anstatt den Bürgern die Steuern zu senken, wie es unsere neue neoliberale Regierung beschlossen hat, und das trotz leerer Kassen wegen der Krise, könnte sie dieses Geld was sie ja im Grunde gar nicht hat, lieber in Bildung stecken. Immerhin geht es dabei wenn ich richtig informiert bin um ca. 20 Milliarden Euro, daß die Regierung eigentlich hätte gut zur Tilgung ihres Konjunkturpaketes verwenden können, daß sie aber getrost in vernünftige Bildung investieren könnte und das Geld daß sie den Banken als Rettung gab, schön wieder auf Heller und Pfennig zurückverlangen müßte.
Also ich brauche diese Steuererleichterung nicht unbedingt, es wird einem durch Umwege, weil diese Steuererleichterung in Zeiten der Flaute ja irgendwie refinnanziert werden will, doch wieder abgenommen. Ich glaube nicht daß das über kurz oder lang die Wirtschaft ankurbeln wird. An Vodoo glaub ich auch nicht.

wobei Arme gar keine Steuern zahlen

Wovon?

Sozialleistungen werden aber fast ausschliesslich von Minderbemittelten bezogen.

Dafür sind sie da.

Welcher Millionaer bezieht Hartz IV oder Wohngeld oder aehnliches.

Für ihn sind sie nicht da (Sagen Sie, tun Sie nur so doof, oder sind Sie es wirklich? Ist nur eine Frage, keine Beleidigung.).

Selbst wenn ein Millionaer "nur"10% Steuern bezahlt,bezahlt er ein vielfaches im Vergleich zu einem Arbeitslosen und bekommt dafuer kaum vergleichbare finanziellen Vorteile.

Noch einmal. Wofür soll ein Millionär finnanzielle Vorteile bekommen wenn er die meisten Steuern zahlt? Er wird dadurch nicht arm. Wäre genauso als wenn der Mann der die schönste Frau der Welt geheiratet hat, zur Belohnung einen ganzen Harem von Frauen legal halten darf.

Wie gesagt dies ominoese Umverteilung entspricht weder in D noch in den USA der Realitatet sondern ist sozialistische Propaganda.

Keineswegs.

Wenn schon Umverteilung dann waere es korrekt zu sagen von Oben nach Unten.

Seit ca. 12 rein gar nicht mehr (der Beginn der letzten sozialdemokratisch geführten Regierung wohlgemerkt). Auch vorher unter Kohl setzte die Umverteilung von unten nach oben schon ein, halt nur nicht so stark und so schnell wie bei Schröder.

Apropos wenn ein Unternehmer nicht respektvoll mit seinen Mitarbeitern umgeht,dann soll er etwas anderes machen.Der Erfolg einer Firma haengt von den Mitarbeitern ab und ich bin auch durchaus dafuer,dass Mitarbeiter an ihrer Firma beteiligt werden.Das hebt die Moral,steigert die Arbeitsleistung und erlaubt, auch wenn alles gut laeuft ,
mehr Wohlstand.

Da stimme ich mit Ihnen mal überein .

Ich habe gottseidank exzellente Versicherungen also duerften meine Familie und ich auch ohne Solidargemeinschaft abgesichert sein. Weil ich eben an Eigenverantwortung glaube und deshalb selbst vorgesorgt habe.

Das ehrt Sie. Jedoch muß der Staat erstmal die Rahmenbedingungen schaffen für mehr Eigenverantwortung. Das Gegenteil ist aber gerade der Fall. Er schafft sie ab. Also kann man machen was man will. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Ist man erstmal arbeitslos, ist man auch der, pardon, gearschte wenn man vorgesorgt und eine hohe Summe an Erspartes hat, denn davon, das schreibt unser schöner neuer Sozialstaat vor (wie gesagt, von einer linksdemokratischen Regierung so beschlossen worden), muß man erstmal leben bevor man Sozialbezüge bekommt wie Hartz IV. Das ist für mich Armut per Gesetz.

So war das nicht gemeint,ich habe nur sagen wollen dass politisch und kriminell motivierte Verbrechen andere Ursachen und Hintergruende haben und deshalb schwer oder gar nicht zu vergleichen sind.

Dann hab ichs falsch verstanden, kann ja mal vorkommen .

Vielleicht in einem sozialistischen Staatswesen aber dann muss man dafuer die Freiheit hergeben.

Es kann beides gehen, man muß es nur wollen.

[markus]

Im uebrigen bin ich schon in Bonn und Duesseldorf und Koblenz gewesen eine sehr schoener und froehlicher Teil Deutschlands.

Mancher nennt es auch das Italien Deutschlands. Nicht weil es dort so warm ist, im Gegenteil. Aber es ist die leichte, heitere Art. Wir sind, auch wenn es vielleicht andere Teile Deutschlands auch gerne von sich behaupten, die untypischsten Deutschen überhaupt. Was ist nun typisch Deutsch. Jedenfalls meine ich jetzt nicht Lederhosen, Bier, Sauerkraut usw., auch wenn das auch mit typisch Deutsch in Verbindung gebracht wird, was aber hauptsächlich nur auf Bayern passt. Ich meine eher das zackige, bürokratische, disziplinierte, obrigkeitshörige, spießige Preussentum, das man, obwohl das Rheinland über 200 Jahre zu Preussen gehörte (mit 20 jähriger französicher Herrschaftsunterbrechung unter Napoleon, was für Krefeld gar nicht mal die schlechteste Zeit war), bei uns Rheinländern so gut wie gar nicht antrifft (Ausnahmen trifft man überall). Im Gegenteil. Im rheinischen Karneval wird sich bewußt über die Preussen lustig gemacht, sowohl historisch gesehen, als auch aktuell über die Regierung in Berlin (wäre wohl genauso als würden sich die Südstaatler bei Ihnen heute immer noch über die Yankees in Washington lustig machen, wer weiß, vielleicht ist es auch so).

[markus]

Zumindest drei Bücher hatten im dritten Reich viele deutsche Familien im Regal stehen. 'Mein Kampf', 'Die Bibel' und 'Karl May'. Zumindest eins davon wurde mit Sicherheit auch mal gelesen.

Was war mit Goethe,Fontane etc.

Hatte der eine oder andere sicher auch .

[markus]

(Ich kenne beides.)

Ich habe mal gehört, es sei in Deutschland verboten, das zu lesen?

Es ist verboten es zu verkaufen, es zu besitzen, aber verboten etwas zu lesen ist nie etwas.

[markus]

Damit Herr Math mal einen der führenden 'linken' Politiker in Deutschland reden hört, hier Gregor Gysi von der Partei "Die Linken", der gestern im deutschen Bundestag mal Tacheles redete und den manche in der 'falschen' Partei sehen (mit Abstrichen kann man das so sehen). Ich stimme nicht mit allem überein was er sagt, aber vieles trifft die Wahrheit, auch gestern:

http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuse ... =526559471