Und als Blick aus Theologensicht: Vergleicht man (Sorry, Exkurs) Lukasevangelium mit Apostelgeschichte trifft man auf eine Vielzahl an Paralelen, zwischen jeweils Jesus einerseits und Johannes, Petrus, Paulus etc. andererseits. In der aktuellen Literatur oft übersehen sind aber die trotzdem bestehen bleibenden Unterschiede. Zentrales Beispiel: Jesus ist Sohn Gottes und Vertreter seiner eigenen Lehre ganz und gar aus dem Un-Sündigen, Graden, Guten heraus - sozusagen fehlerfrei. Paulus Lebensgeschichte hingegen zeigt das glatte Gegenteil: Auch wer vorher Christen verfolgte kann später DER Verkünder sein. - Ähnlich nun bei May: Halef ist seine eigene Anima, aber auch textinhärent die geläutert-bekehrte Seele, tendenziell zuerst Diener und dann Freund, immer das "Kind" neben ihm - Winnetou hingegen wird zwar zu guter Letzt auch Christ, ist aber gleichberechtigter Andersdenkender. (Schon in Winnetou I verbittet dieser sich Bekehrungsversuche... und lehrt: "Pferde nimmt man zurück, Frauen nicht"
